Konzept von Laura

23.03.2020
Konzept Laura

Auswertung der Fragebögen:

Da die Mehrheit der Patienten einer höheren Altersgruppe angehört, fallen die jüngeren Betroffenen besonders auf. Gerade diese müssen sich von der Situation eingeschränkt fühlen, da sie tendenziell einen aktiveren Lifestyle haben (Beispiel: Ein 36-jähriger Patient vermisst Baden und Schwimmen. Ein anderer im gleichen Alter gibt direkt an, ein aktives Leben zu führen).

Abgesehen davon, ist es ihnen oft sehr wichtig, sich modisch kleiden zu können. (Beispiel: Einer der jüngeren Patienten meinte, eine seiner Lieblingsfarben bei Kleidung sei Neon, während fast alle anderen Befragten gedeckte Farben bevorzugen.)

Zwar ist die Zahl der Frauen, die einen Fragebogen ausgefüllt haben, relativ gering,allerdings sprechen diese gezielt an, dass sie sich etwas wünschen, in dem sie sich schön fühlen. (Eine Patientin fragte nach einem luftigen Sommerkleid und eine andere wünschte sich etwas, das nicht aufträgt.)

In meiner Kollektion versuchte ich deshalb, ein Tragesystem und dazu passende Kleidungsstücke für Frauen im eher jüngeren Alter zu entwerfen, die das VAD System optisch verschwinden lassen können und gleichzeitig komfortabel sind. Das Tragesystem soll dabei auch als Oberbekleidung genutzt werden können und muss somit höheren ästhetischen Ansprüchen gerecht werden. Zur Entwicklung des Tragesystems habe ich einerseits selbst Anforderungen aufgestellt, die für das Erreichen meines speziellen Ziels notwendig sind, sowie die aus der Fragebogenanalyse erschlossenen Parameter so gut es ging einbezogen.

Es ergaben sich dadurch folgende Designziele:

  • natürliche Formgebung, die die Körperform betont
  • feminine Kurven
  • Design soll als Ober- und Unterbekleidung funktionieren
  • allein anlegbar um die Selbstständigkeit zu waren
  • Gewährleistung einer einfachen Überprüfbarkeit der Geräte: Klarsichtfenster
  • Vermeidung von Schnallen (zeichnen sich bei Nutzung als Unterbekleidung ab,
  • verschleißen schnell)
  • Komfort und Ästhetik vereinen
  • für Alltag und andere Anlässe geeignet (Patienten wünschen: vermehrt
  • Alltagstragesysteme, aber auch etwas für feinere Anlässe)
  • Haltungsprobleme und Schmerzen verhindern: gleichmäßige Gewichtsverteilung,
  • Positionierung der Gewichte an belastbaren Stellen
  • Ermöglichen von Mobilität der Betroffenen: sichere, feste Verstauung der Elemente an Stellen, die die Bewegungsfreiheit nicht einschränken
  • keine Gurte, v.a. keine Schulter- oder Nackengurte (sorgen für Schmerzen, halten nicht)
  • qualitativ hochwertige Stoffe, Zutaten und Verschlüsse verwenden
Laura Tragesystem

Konzept Tragesystem:

Unter Betrachtung dieser Bedingungen entstand ein Tragesystem, das auf einem Body basiert, an welchem abgerundete Taschen angebracht sind, die sich der Körperform anpassen. Das Tragesystem ist aus stabilen Materialien, um die Form der Taschen halten zu können, und kann dadurch auch als “Rucksack, den man nicht auf dem Rücken trägt” bezeichnet werden. Trotz der dickeren Materialien lässt die natürliche Form ein Verschwinden unter geeigneter Kleidung zu. Beispiele für diese habe ich in meiner Kleidungskollektion entworfen.

Durch weiteres Arbeiten an diesem Projekt ist es möglich, noch dünnere Stoffe zu finden, die gleichermaßen stabil sind oder den Schnitt weiter zu optimieren, wodurch das System noch dezenter werden könnte. Ebenfalls sind neben Schwarz auch weiter Farben, wie Weiß und Nude angedacht, die sich besser für Unterbekleidung eignen.

Laura Kleidung

Konzept Kleidung:

In dieser Kollektion habe ich wie erwähnt Kleidungsstücke entworfen, die versuchen, mithilfe des Tragesystems, die VAD- Batterien und den Controller verschwinden zu lassen. Die Kollektion soll einen femininen Stil haben, der Verspieltheit und Eleganz vereint. Entstanden sind so verschiedene Varianten von Kleidern, nicht zuletzt, weil sich eine Patientin explizit ein leichtes Kleid wünschte.

Beim Entwurfsprozess ging ich von abstrakteren Designs aus und brach sie auf tragbare Varianten herunter. Gleichzeitig wurden für die Formfindung auch online und lokale Trendanalysen einbezogen. Jene zeigen eine Tendenz zu knielangen Kleidern und Röcken sowie zu A und O-Silhouetten. Diese Variablen erwiesen sich durchaus als geeignet, um das Tragesystem unsichtbar zu machen. Die O-Silhouette verhüllt das System von Natur aus und die A-Linie betont die vom Tragesystem unbeeinflusste schmale Stelle an der Taille, verhüllt jedoch mit der weiten Glockenform die seitlichen Taschen. Auch die Länge ist von Vorteil, da die schmalen Beine einen Kontrast zu den großen Formen darüber bilden. Recherchen zum Thema Eleganz leiteten die Stoffauswahl in Richtung edler, weich fallender, leicht glänzender Stoffe, wie Micro- oder Stretchsatin. Die Femininität der Kollektion sollte durch helle Rosatöne erreicht werden. Durch Betrachtung all dieser Faktoren soll es Patientinnen ermöglicht werden, ihre Krankheit für eine Weile zu vergessen. Ziel ist es betroffenen Frauen das Gefühl von Attraktivität, Normalität und Modebewusstsein zurückzugeben.

Laura1
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